Quell der Kreativität: Ursprung meiner Tätigkeit
Nach dem Abitur absolvierte ich eine Ausbildung zur Fotografin.
Dieser erste Schritt in Richtung visuelle Kommunikation wurde mit meinem Studium der zeitgenössischen Kunst an der Universität Paris VIII, wo ich den Bereich neue Medien wählte, fortgesetzt. Hier lagen die Schwerpunkte in der Arbeit und Auseinandersetzung mit dem Internet als künstlerisches Medium (Net'Art).
boisset.de, eine Identität im Werden
Die künstlerische Plattform "boisset.de, eine Identität im Werden" ist als Beginn meiner Erfahrung mit dem Medium zu betrachten, sowohl was meine Fragestellung über Identität betrifft, als auch die Möglichkeiten von HTML / Javascript im Bereich fiktioneller, "epistolärer" und bildlicher Inszenierung auszuprobieren.
Rettet das Ampelmädchen
1999: Fotoprojekt im Internet veröffentlicht und von CityCards, Berlin, gedruckt und als kostenlose Kunstkarten verteilt.
Gruppenausstellung Love me Love me
Ausstellung zum Thema "Suche nach Liebe", in La Périphérie, Malakoff (Frankreich).
In Zusammenarbeit mit Stéphane Bled präsentieren wir unter dem Pseudonym stéphan_i_e Please, chat with me! ein "pseudo"-interaktives Werk. Es handelt sich um eine Simulation eines virtuellen Begegnungsraumes, der so genannten Chats.
Der Besucher glaubt, "wirklich" mit anderen Internetnutzern zu interagieren. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Diskussion, die mit oder ohne ihn geführt wird.
Konzept und Design: Stéphan_i_e
Macromedia Flash Programmierung: Jean-Noël Lafargue
Latente Sehnsucht
Latente Sehnsucht,ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit Blaise Bourgeois [Le Fresnoy, Studio National des Arts Contemporains] für die Free Manifesta (von Sal Randolph im Rahmen der Manifesta 2002, Frankfurt am Main).
Zwei Künstler treffen sich auf der Diagonale Paris / Berlin für den kurzen Moment eines kostbaren Augenblicks in Frankfurt: die Geschichte eines Blicks, einer fotografischen und textlichen Berührung. Es ist eine kurze Teilnahme an einem Moment des fernen Lebens des Anderen.
Ladyfest, Berlin
Teilnahme am Ladyfest mit Passage à l'an 2000 en 36 pauses und einer Offline-Version von "boisset.de, une identité en devenir...". / Kaufbar, Berlin-Friedrichshain.
Virtuelle Identitäten / Ladyfest
Eine Gruppenausstellung kuratiert von Julia Barth, Stéphanie Boisset und Ela Kagel für das Ladyfest 2005, produziert von iconclub.
Künstlerinnen:
Victoria Vesna (US) + Doll Yoko (AUS) + Virtuella (D) + Les chiennes de garde (F) + Genderchanger Academy (NL) + Sister 0 (AUS) + Subrosa (US) + Mouchette (NL) + Olia Lialina (RUS) + Stéphanie Boisset (F/D)
And she never came back...
Das Projekt wurde in der Galerie Tristesse präasentiert.
And she never came back ist ein Fragment bzw. eine Erweiterung der künstlerischen Plattform "boisset.de, eine Identität im Werden" und knüpft an die Online-Fiktion an: E-Mails, Bilder, Erinnerungen .... Die geschriebenen und wieder gelesenen Texte, die gespielten, nachgespielten und "neu fotografierten" Situationen vermischen sich zu einer endlosen Animation...
Es sind Serien von 36 Pausen, die in einer Endlosschleife im Hintergrund laufen und hinter den Texten zurücktreten. Ausgangspunkt dieser Arbeit sind E-Mails, die ich im Sommer 2000 in Berlin erhalten habe. 5 Jahre später habe ich diese Mails wieder gelesen, mich erinnert und versucht, Szenen zu rekonstruieren, die sich vor 5 Jahren ereignet haben und von denen in den Mails manchmal die Rede ist. Ich bat die Person, die mir die Mails geschickt hatte, sie noch einmal zu lesen und sich selbst dabei aufzunehmen.
Ursprünglich sollte das Projekt den Titel "Also dort rauchst du, trinkst du und tanzt du..." tragen, aber nachdem ich 2005 beschlossen hatte, Paris zu verlassen und nach Berlin zu ziehen, fand ich den Titel And she never came back passender.
"Ich bin viele Male weggegangen, aber nie wirklich an denselben Ort zurückgekehrt, und jedes Mal war ich jemand anderes. Ich schreibe, um nichts zu sagen, ich fotografiere, um nichts zu enthüllen: Ich möchte meine eigene Fiktion schaffen. Einige Protagonisten sind aus meinem Leben verschwunden. Ich habe sie wieder erweckt, spiele mit Erinnerungen und provoziere Situationen: um mich absichtlich in der Fiktion zu verlieren..."
Latente Sehnsucht V2
Teilnahme an FILE (Festival Internacional de Linguagem Eletrônica), São Paulo (Brasilien) mit dem Projekt Lantente Sehnsucht.
Latente Sehnsucht is made of a screen window containing five relational platforms, each corresponding to an exchange space dedicated to only two persons who communicate following a logic of scheduling daily appointments, during which they exchange a picture, a text, an animation or a sound.
Tout le monde peut un peu
"Jeder kann ein bisschen" ist eine Gruppenausstellung über gute Vorsätze in La Périphérie, einem Ausstellungsraum für junge Kreative, der Künstler, Designer, Autoren, ... begleitet.
21 Künstler verpflichten sich zu 21 guten Vorsätzen.
Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Texte, Installationen, Manifeste... für kleine, individuelle Handlungen, dringende Reflexe, die es zu ergreifen gilt. Gesten, die uns zunächst aufgezwungen erscheinen, die aber mit der Zeit automatisch und alltäglich werden sollen. Jeder kann ein bisschen... nach und nach... in Erwartung der großen Entscheidungen der Großen.
Net'art und Identität
Die lange Geschichte der Kunst hat nie aufgehört, sich mit Fragen der "Repräsentation" und der "Identität" zu beschäftigen [...] Die unwiderstehliche Inflation der Repräsentation des "Ich", die das Netz überschwemmt, sei es auf MySpace oder auf Facebook, ist auch in den Werken einiger Künstler wie der Netz-Künstlerin Stéphanie Boisset von zentraler Bedeutung.
Sie selbst bekennt auf ihrer Website, die eine Art Tagebuch ist: "Die 'Kunstplattform' mit dem Titel boisset.de, eine Identität im Werden, hinterfragt meine eigene Identität, die ich hier als 'Objekt-Material' betrachte. Der Begriff der Identität bezieht sich sowohl auf die Person, die mit der Figur verschmilzt, als auch auf die Website selbst als Repräsentant der dargestellten Person." [...].
[...] Die Tatsache, dass im Internet heute jeder Benutzer eine echte "digitale Identität" besitzt und verwalten muss, die sich aus seinen verschiedenen Beiträgen und den Spuren zusammensetzt, die er freiwillig oder unfreiwillig auf den besuchten Websites hinterlässt, wirft die Frage nach der Informationssicherheit auf, insbesondere nach dem Schutz der persönlichen Daten und der Privatsphäre vor Missbrauch oder Usurpation.